Beijing Riders, 2012
Das Abwarten, der eingefrorene Moment, der in Sekundenbruchteilen zur Aktion wird, ist Ausgangspunkt der Serie. Wie veranschaulicht man „Warten“ – dies war sicherlich meine unformulierte Frage als ich intuitiv auf die Aufstellungen am Straßenrand blickte. Was passiert in der Zeit, in der alle Sinne auf die zukünftige Handlung gerichtet sind? In der die Gedanken nicht beim Warten sind sondern dem, was darauf folgt.
Der Seriencharakter veranschaulicht den verhältnismäßig langen Zeitraum in dem die Verkehrsteilnehmer auf den „Startschuss“, das Ampelsignal, warten und teilweise selbst zu einem Fixpunkt im Bild werden während der Verkehr um sie herum fließt.
Der Blick auf das Foto offenbart nicht nur einen gegenwärtigen Moment im Augenblick der Aufnahme, sondern beinhaltet vergangene und zukünftige Abläufe, die man aufgrund der zielgerichteten Bewegung mitdenkt. Die Protagonisten vollziehen eine Choreografie, die vorherbestimmt ist, die man geradezu erwartet. In der kurzen Zeit, in der wir ihrem Weg folgen, haben wir ihnen eine Rolle zugedacht. Anhand von Details und Beziehungen untereinander sind Charaktere entstanden, die wir, wie auf einer Bühne, verfolgen und minutenlang an ihrem Schicksal teilnehmen.
/// The frozen moment which turns in a split second into action. I focused on the tension of waiting, a subconscious preparing of action, the start of movement to happen. How can I visualize the act of waiting? was my question when observing the street scenes in Beijing. All thoughts are focused on the future activity. The sequence emphasises the relatively long time frame in which the traffic situation condences itself and finally starts spreading until the next unterruption follows. The people edging ahead become actors on a stage. I chose a protogonist which became my fixing point. By following the path my player tooks, it more and more became a choreography wherein everyone plays a role and defines his character by the little details one gets to know by watching. A glimpse in a heros destiny.